Chronik

Heimbacher Waldteufel e.V. – dieser Name steht für eine traditionsreiche Zunft im Herzen des Breisgaus. Im Jahre 1966 rief man die Waldteufel Heimbach offiziell ins Leben. Wobei seit Mitte der 50er Jahre lose Fasnetsaktivitäten der Vereine in Wirtschaften statt fanden, so zum Beispiel der Kappenabend und die Schnitzelbänke.

Die Figur „der Waldteufel“ wurde nach einem Hilfsmittel der Waldarbeiter aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts benannt. Das Häs besteht aus einer freundlichen Teufelsmaske mit „Forebibbeli“, einem grünen Umhang mit gelb-roten Zacken und Schellen am Hals. Darunter ein schwarzer Rollkragenpullover und eine schwarze Hose mit ebenfalls gelb-roten Zacken und Schellen am Beinabschluss. Rote Socken, schwarze Schuhe und nicht zu vergessen der Handwedel aus Kuhschwanz

Waldteufel – Arbeitsgerät der Waldarbeiter im vorigen Jahrhundert

Den Waldteufeln angeschlossen sind:

  • Elferrat (als Schnittstelle zwischen Vereinen und Waldteufel)
  • Garde und Damenballett 
  • Mädchengarde
  • Männerballett (überwiegend aus der Vorstandschaft bestehend)

Zum heutigen Zeitpunkt umfasst der Verein insgesamt über 260 aktive und passive Mitglieder. Das bedeutet bei einer Einwohnerzahl von ca. 1200 Einwohner, dass jeder fünfte Heimbacher dieser Zunft angehört. 1998 wurde vor dem örtlichen Rathaus ein Waldteufelbrunnen aus Buntsandstein errichtet.

Die Heimbacher Fasnet hat zwei Standbeine: Zum Ersten die Vereinsfasnet von Donnerstag bis Sonntag, die überwiegend in der Verantwortung der Heimbacher Vereine liegt. Und zum Zweiten die Waldteufelfasnet am Dienstag. 


Der derzeitige Ablauf der Heimbacher Fasnet folgt einer langen Tradition. Es beginnt alles mit dem „Schmutzige Dunnschdig“ oder auf hochdeutsch „Tag der Hemdklunker“. An diesem Abend zeigen die Waldteufel Ihr Häs beim Tanz um das Feuer. Anschließend stürmen Kinder das Rathaus und fordern die Übergabe des Schlüssels als Zeichen der Machtübernahme. Der darauf folgende Umzug durch das Dorf endet in der Anton-Götz-Halle, wo bei närrischer Disco Jung und Alt feiern bis die Sonne aufgeht.

Am Fasnet-Samschdig haben die Waldteufel Heimbach Ihre große Narrensitzung. Diese gestaltet sich aus einem vier bis fünf stündigem Abend mit Büttenreden, Gesangseinlagen, Tanzvorträgen mit Garde, und Mädchengarde, Damen- und Männerballett, sowie weiteren Programmpunkten. Die Themen dieses Abends glossieren überwiegend Begebenheiten und Missgeschicke der Heimbacher Bürger. Die Akteure reichen von sehr jung, wie die Mädchengarde, bis weniger jung, wie z. B. die „2 Doofies vum Sackbahnhof“ oder die „Gallenbachjodler“.

Am Fasnet-Sunndig gibt es in Heimbach einen bunten Masken- und Kostümball. Ein spezielles Motto ist nicht vorgegeben. Besonders originelle Gruppen oder Kostümträger können sich für die im Lauf des Abends erfolgende Prämierung anmelden. Nicht nur die dabei vergebenen, großzügigen Preise haben diese Veranstaltung in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für die Narren der Umgebung gemacht. Dazu trägt sicherlich auch die anerkannt gute Band bei, die von einer Schweizer Guggenmusik unterstützt wird und die Narren bis in den frühen Morgen Tanzen lässt.

Nach einem Tag Verschnaufpause ist in Heimbach der traditionelle Fasnet-Zischdig der Tag der Waldteufel. Dieser beginnt um 11:33 Uhr mit dem traditionellen Nudelsuppe-Essen. Dort kann Mann und Frau sich für den bevorstehenden Tag stärken. Um 14:11 Uhr beginnt dann der große Narrenumzug mit über 1000 Hästrägern und mehreren tausend Zuschauern. Im Anschluss an diesen Umzug werden in der Halle die teilnehmenden Themengruppen und -Wagen (z.B. der Kindergarten von Heimbach) prämiert.

Um 20:11Uhr beginnt dann in der Anton-Götz-Halle der Abschlussball. Eine überregional bekannte Band und mehrere Guggenmusiken heizen den Hästrägern und Narren mit flotter Musik und schrägen Tönen nochmal richtig ein. Aber auch der lustigste Abend muss mal ein Ende haben. Dieses kommt um Punkt 24:00 Uhr mit der Waldteufelverbrennung. Danach kann man den Abend in der Waldteufelbar bei guter Musik ausklingen lassen.

Die Waldteufel Heimbach gehören seit 1991 der Narrenvereinigung „Berg un Tal“ an. Diese Gemeinschaft besteht aus sechs Zünften:

Diese haben sich der Pflege des närrischen Brauchtums verschrieben. Alljährlich ca 14 Tage vor der eigentlichen Fasnet kommen diese sechs Zünfte wechselweise in den beteiligten Orten zu einem großen Narrentreffen zusammen. Heimbach war anlässlich des 30-jährigen, 35-jährigen und 40-jährigen Jubiläums der Waldteufel in den Jahren 1996, 2001, 2006, 2011 und 2016 sowie außerhalb eines Jubiläums 2023 Ausrichter dieses Narrentreffens. Dabei waren jeweils ca. 3000 Hästräger und bis zu 10.000 Zuschauer im Dorf unterwegs. 

Beim Berg un Tal 2023 konnten die Heimbacher Waldteufel ihre vergangenen Narrentreffen von 2011 und 2016 nochmals toppen und einen neuen Besucherrekord verzeichnen.

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